Auf dieser Seite erzähle ich von den Dingen, die mich als Autor und Entwicklungsredakteur beschäftigen. Ergänzend dazu finden Sie meinen Lebenslauf auf meiner LinkedIn-Seite. Die Folgen des Podcasts Hallo Ernstfall sind hier, meine Buch-Publikationen hier. Hier kommen Sie direkt zu meinem neuen Buch, verfasst zusammen mit Judith Werner: Danke, nicht gut.
Hirn, Herz, Einfachheit
Ich lebe in Berlin und arbeite bei Blinkist. Dort koordiniere ich die Produktion von »Blinks« – Buch-Kurzfassungen zum Lesen und Hören. Ich leite die Entwicklung des Blinks-Formats, und das macht mir großen Spaß. Wir leisten Pionierarbeit: Die Verknappung ist eine unterschätzte Kulturtechnik. Schließlich ist eine gut gemachte Kurzdarstellung nicht dasselbe wie ein bloßer Abstract; sie gibt den Inhalten eine eigenständige Form und verleiht ihnen dadurch einen Mehrwert. (Passend dazu empfehle ich das von mir produzierte Blink-Buch Wesentlich weniger von Dirk von Gehlen, das die Vorzüge der Kurzkultur unter die Lupe nimmt.)

Was ist wirklich wichtig – und was sollte lieber weggelassen werden? Das sind Fragen, die mich auch in meiner Arbeit als Redaktionsmanager umtreiben. Ich habe mich zunächst viel mit Qualitätssicherung beschäftigt; heute liegt mein Augenmerk auf der Nutzbarmachung von künstlicher Intelligenz in redaktionellen Prozessen. Ich bin davon überzeugt, dass Redaktionen nur dann großartige Inhalte schaffen können, wenn die Abläufe einfach und klar gestaltet sind. Und die Balance aus Technik und Bauchgefühl muss stimmen: Moderne Redaktionen arbeiten mit leistungsfähigen Tools, aber sie lassen auch Raum für Spielerei, Ausprobieren, Menschlichkeit.
Dass es eine systemische Balance zwischen menschlich und technisch, zwischen weich und hart braucht, das ist ein Gedanke, der mich seit meiner Doktorarbeit beschäftigt. Sie heißt Die Freiheit der Wissenschaft und ist 2016 bei Metzler erschienen. Darin beschreibe ich denn Doppelcharakter der modernen Wissenschaft. Sie ist einerseits ein von Neugier getriebenes Spiel, andererseits eine Art Maschine, die im Idealfall relevantes Wissen erzeugt. Es braucht beides. Die Maschine ist nicht zu inspiriertem Neudenken fähig, und das Spiel ist so ganz ohne Relevanzüberlegungen ein bloßes Glasperlenspiel.
Die Ernstfälle des Lebens
Wenn ich Zeit habe, treibe ich mich dort herum, wo sich Psychologie und Philosophie treffen.
Ich schreibe Reportagen, Essays und Sachbuch-Rezensionen für die Zeitschrift Psychologie Heute und durfte mich in diesem Zusammenhang schon mit sozialpsychologischen Phänomenen wie der Polyamorie, neuen Wohnformen, unserer Hassliebe zum Smartphone, dem Modebegriff Selfcare oder unserem gestörten Verhältnis zum Schlafen auseinandersetzen. Hier ist meine Autorenseite.
In meinem Podcast Hallo Ernstfall spreche ich mit Judith Werner alle zwei Wochen über die existenziellen Fragen, die sich im Alltag verbergen. Gestartet haben wir das alles im Herbst 2020 als improvisiertes Experiment mit ungewissem Ausgang. Nach mehr als sechzig Folgen sind wir mittlerweile in der Sommerpause vor der dritten Staffel angekommen.
Wo ich herkomme
Ich bin in einem kleinen Dorf im Bayerischen Wald aufgewachsen, am Fuße eines Berges mit dem epischen Namen Brotjacklriegel. Studiert habe ich in Regensburg: Philosophie, Wissenschaftsgeschichte und Anglistik. Mein Promotionsfach ist Philosophie, wobei ich für meine Dissertation in allen möglichen Fächern gewildert habe: Wissenschaftspolitik, Verfassungsrecht, Soziologie.
Das journalistische Handwerk habe ich bei der Passauer Neuen Presse, der Süddeutschen Zeitung, der ZEIT und der Deutschen Universitätszeitung (DUZ) gelernt. Die DUZ ist eigentlich keine Zeitung, sondern ein Fachmagazin; dort habe ich volontiert und dann als Redakteur gearbeitet. Außerdem habe ich mit Anja Zeltner die Plattform OpenD entwickelt: ein Ort zum Open-Access-Veröffentlichen von Dissertationen, der zum Verweilen einladen soll.
Fußnote — Dinge, die ich sonst noch so gemacht habe:
mongolische Jurten in einem Wildniscamp winterfertig gemacht;
als Lokalreporter alle Kneipen Vilshofens an einem Abend aufgesucht, ohne dass der Artikel je gedruckt worden wäre;
ein Buch über die Philosophie des Utilitarismus angefangen und wieder aufgehört;
Kaffee im Wert des Bruttoinlandsproduktes mittlerer Entwicklungsländer konsumiert, als ich in Rom lebte;
durch einen glücklichen Zufall in der SZ den Mythos, dass in Berlin Zelte auf Balkonen vermietet würden, zerstört;
ein Fantasy-Buch-Cover gestaltet;
mich als englischer Blinkist-Sprecher versucht (aufgrund hochgradiger Vernuschelung krachend gescheitert).